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WBV Otterberg wird exotisch

Endlich konnte der Waldbauverein Otterberg (WBV) wieder zu einer Exkursion aufbrechen. Eingeladen zur Fahrt in den Exotenwald nach Weinheim am 22. Juli 2021 waren sowohl Mitglieder als auch Nichtmitglieder.
In zwei zeitlich parallel verlaufenden Führungen konnten die vierzig Teilnehmer*innen das weitläufige Areal erwandern. Der Exotenwald liegt direkt am Stadtrand von Weinheim. Er wurde vor knapp 150 Jahren von Freiherr Christian Friedrich Gustav von Berckheim auf privaten Landbesitz mit circa 60 Hektar Areal begründet.
1955 verkaufte ein Nachfahre den gesamten Wald an das Land Baden-Württemberg.
Seitdem wird der Exotenwald von der baden-württembergischen Forstverwaltung gepflegt und bewirtschaftet. Ausfallflächen werden neu bepflanzt immer im Sinne der ursprünglichen Intension, der forstlichen Erforschung von fremdländischen Baumarten sowie der sichtbaren „Bereitstellung“ für interessierte Menschen.
Es gibt eine Vielzahl fremdländische Bäume, insbesondere aus Nordamerika und Asien, wie beispielweise Mammutbäume, Tulpenbäume oder Magnolienbäume.
Im Gegensatz zu sonstigen Arboreten trifft man hier auf dem weitläufigen Gelände auf kleinflächige Anbauten der fremdländischen Bäume und nicht nur auf Solitärbäume.
Interessant sind u.a. Roteiche oder Atlaszeder. Beide könnten im Bezug zum Klimawandel auch in unseren Wäldern künftig eine verstärkte Rolle spielen.
Abschluss der Exkursion war im Weingut Männchen in Worms-Heppenheim, wo der Hunger mit „Hausmacher“ und der Durst mit Weinen aus Rheinhessen gestillt werden konnte.
Insgesamt ist der Exotenwald eine dendrologische Kostbarkeit, der als aus der Nordpfalz leicht erreichbares Ausflugsziel wärmsten empfohlen werden kann.

Waldbauverein Otterberg im Exotenwald in Weinheim unter einer Atlaszeder

Lebenspfad-Wanderung am 23.10.2020

Der Waldbauverein Otterberg (WBV) hat aufgrund der Corona-Epidemie seine Mitgliederversammlung vom ursprünglichen Termin im März auf den 3. November 2020 verschoben. In der Stadthalle Otterberg können die Corona-bedingten Auflagen eingehalten werden, sodass die Tagung ordnungsgemäß durchgeführt werden kann.

Die Exkursion in den Exotenwald in Weinheim, die am 30. Oktober vorgesehen war, wurde jedoch von der Stadt Weinheim abgesagt.

Immerhin konnten zwanzig Vereinsmitglieder den Lebenspfad Alsenborn auf sich wirken lassen. Anton Müller, der ehemalige Forstamtsleiter des Forstamtes Otterberg und Mitinitiator des Lebenspfades führte am 23. Oktober 2020 die Gruppe über den viereinhalb Kilometer langen Parcour. Begonnen wurde die Wanderung an der Alsenzquelle, sinnbildlich für die Geburt eines Menschen. Dann ging es weiter vorbei an den Stationen „Wegekreuz“, „Ruhebank“ und „Familienbaum“, die symbolisch für ein Menschenleben stehen oder stehen können. Auch der Lebensweg kann an eine Kreuzung kommen, wo man sich für eine Richtung entscheiden muss. Auszeiten und auch die Familienplanung dürfte bei vielen eine wichtige Rolle im Leben gespielt haben oder noch spielen. Für alle sehr nachdenklich war die Station „Unfalltod“ direkt neben der Autobahn 6. Hier ereignete sich vor Jahren ein Unfall mit Todesfolge. Und doch geht der Weg für die Hinterbliebenen weiter. „Aussichten“, „Feldkreuz“ und „Labyrinth“ liegen nahe beieinander und laden zum Verweilen ein. Bei Kaffee und Kuchen bzw. Brezeln stärkte sich die Gruppe, um auch das Abschlusswegestück noch zu bewältigen. Beendet wurde die Wanderung auf dem ehemaligen Friedhof an der Protestantischen Kirche in Alsenborn. Der Friedhof wurde bewusst als Lebenspfadende und somit symbolisch für das Lebensende gewählt.

Prof. Albrecht Schäfer bedankte sich als Vorsitzender des WBV außerordentlich für die interessante Führung bei Herrn Müller. Er gehe genauso wie Anton Müller davon aus, dass die meisten Teilnehmer*innen den Lebenspfad hier in Enkenbach-Alsenborn nochmals besuchen werden. Generell kann jedem empfohlen werden, diesen beeindruckenden und Gedanken anregenden Pfad selbst zu erkunden.

Beim Frühlingsfest 2019 half der Waldbauverein bei der Herstellung des Waldfestplatzes.