Der Waldbauverein Otterberg e.V. bereiste vom 12. bis 15. September 2024 den Südschwarzwald und Straßburg. Nach der Anfahrt von der Pfalz auf der Rheintalautobahn im mit knapp fünfzig Teilnehmer*innen vollbesetzten Bus begann die große Waldbauexkursion mit einer Stadtführung durch Staufen, bei der sich die Teilnehmer*innen ein Bild von der „Fauststadt“ machen konnten. Neben Goethe spielt die Geothermie in Staufen eine wichtige Rolle, allerdings ein unrühmliche. Aufgrund von Bohrungen, die auch unerwartete Hohlräume in tieferen Erdschichten anzapften, kommt es zu Senkungen, die wiederum für große Gebäudeschäden in der Altstadt verantwortlich sind. Mit erheblichen wiederkehrenden Aufwendungen versucht die Stadt und die Privateigentümer den Schäden Herr zu wenden. Eine Verbindung zum Teufel im Faust wurde jedoch kategorisch abgelehnt.
Zum Nachmittagsprogramm wurde die Gruppe in Oberried von Frau Dr. Manuela Bacher-Winterhalter und den Herren Franz Schweizer und Thomas Dilger empfangen. Frau Bacher-Winterhalter arbeitet in der Abteilung Landnutzung des Biosphärengebietes Südschwarzwald am Regierungspräsidium Freiburg. Herr Dilger und Herr Schweizer sind Mitglieder in der Vorstandschaft der Waldgenossenschaft Oberried. Mit dem Bus ging es dann hinauf auf über 1.000 Höhenmeter zum Stollenbach durch das Zastler Tal. Dort wurde das Biosphärengebiet u. a. auch die Unterteilung in Kern- , Pflege- und Entwicklungszone fachkundig vorgestellt. Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Naturschutz (diverse und teilweise sich überlappende Schutzkategorien) und Tourismus (Skigebiet) teilen sich die Landnutzung und ergeben reizvolle Landschaftsbilder. Neben diesen unterschiedlichen Interessen kommen Steillagen und insbesondere äußerst komplizierte Eigentumsverhältnisse hinzu. Abschließend warteten im Hofgut Sternen im benachbarten Höllental bereits die Übernachtungszimmer und das Essen auf die hungrigen Exkursionsteilnehmer*innen.
Ein Winzling dominierte den zweiten Tag. Es ging um die Borkenkäfer Kupferstecher und Buchdrucker. Im Forstrevier Seewangen im Forstbezirk Südschwarzwald begrüßte Thomas Emmerich, Leiter des Forstbezirkes und Benedikt Trefzer, der zuständige Revierleiter, die Waldbesitzer aus der Pfalz auf etwa 900 Höhenmeter. Waldbilder mit Käferkalamitäten in den Fichtenbeständen und deren Nachfolgebestockung beeindruckten die Betrachter*innen. Die Förster agieren auch hier nach dem Prinzip der Vielfalt. Möglichst ein breitgefächertes Baumartenspektrum durch Natur- und ergänzt durch künstlichen Verjüngung. Die Auswahl erfolgt auch immer in Abhängigkeit vom anstehenden Gestein: Gneise und Granite oder Sandsteine. Eine Führung durch die Badische Staatsbrauerei Rothaus und ein badisches Essen (Wurstsalat mit Brägli) in der Brauereigaststätte mit einer Bierverköstigung rundeten den ereignisreichen Tag ab. Einziger Wermutstropfen war die aufgrund der Wetterlage verwehrte Sicht auf die Alpen.
Mit einem fachkundigen Reiseleiter begann der dritte Tag mit einer Fahrt durch den Südschwarzwald nach St. Blasien, nach Bärental zum Mittagessen und zum Rheinfall nach Schaffhausen bzw. nach Neuhausen in der Schweiz.
Die Heimreise am vierten Tag wurde mit einem Aufenthalt in Straßburg und mit einer Schifffahrt auf der Ile unterbrochen. So wurde eine erlebnisreiche Exkursion erfolgreich abgeschlossen immerhin mit der Aussicht auch im nächsten Jahr wieder auf große Reise zu gehen.

WBV Otterberg im Biosphärengebiet Südschwarzwald vor der Brauereigaststätte Rothaus